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„Scheißjude“ – das hört die 13-jährige Torhüterin Lian nicht zum ersten Mal. Hassparolen bis hin zu körperlicher Gewalt sind für die Sportlerinnen und Sportler des jüdischen Vereins Makkabi Normalität. Bei Makkabi trainieren auch Moslems, Christen und Menschen ohne Religion. Auch sie erleben die Hetze mit. Wie können sie den antisemitischen Angriffen auf dem Platz entgegentreten?
„Scheißjude“ – das hört die 13-jährige Torhüterin Lian nicht zum ersten Mal. Hassparolen wie „Brecht den Juden die Beine“ bis hin zu körperlicher Gewalt sind für die Sportlerinnen und Sportler des jüdischen Vereins Makkabi Normalität. Besonders schlimm ist es im Fußball und da im Jugendbereich. Dabei ist Makkabi bunt gemischt: Alle Hautfarben, Nationalitäten und Religionen sind vertreten – nur ein Drittel sind Jüdinnen und Juden. Aber ganz gleich, ob Muslima oder Christ – der Judenhass trifft sie alle. „Re:“ begleitet Makkabäerinnen und Makkabäer wie sie diesem Hass entgegentreten.
Lian ist Jüdin, mit 5 Jahren kickte sie schon bei Makkabi. Der Verein ist für sie ein geschützter Raum, ihre Mannschaft gibt ihr Kraft und motiviert sie. Lian gehört zu den besten Torhüterinnen ihres Jahrgangs deutschlandweit. Weil zu wenige Mädchen spielen, steht sie bei den Jungs im Tor. Ihr großes Ziel ist die Frauen-Bundesliga.
Luis Engelhardt ist kein Jude, aber sein halbes Leben lang schon Makkabäer. Hass und Hetze hat auch er oft genug erlebt. Er bietet Workshops für Vereine an. Beim Fußballtraining sollen Kinder hier lernen, den Mund aufzumachen, wenn auf dem Platz antisemitische Sprüche fallen. Kann Makkabi Kinder stark machen gegen Hass? Kann gegenseitiges Kennenlernen Antisemitismus vorbeugen?
Hakan Tekin ist Moslem und seit 20 Jahren bei Makkabi, erst als Spieler, dann als Jugendtrainer. Heute trainiert er sogar die jüdische Nationalmannschaft der Männer. Gemeinsam gewinnen und verlieren, das schweißt zusammen. Hakans Blick auf das Judentum ist durch den Verein ein anderer geworden.