Walther Bensemann gilt als deutscher Fußballpionier, der Ende des 19. Jahrhunderts die neue englische Sportart nicht nur leidenschaftlich ausübte, sondern auch bei den Vereinsgründungen von heutigen deutschen hochkarätigen Fußballmannschaften oder ihren Vorgängerteams sowie bei der DFB-Gründung mitbeteiligt war. Mit der Gründung der Fußballzeitschrift „der kicker“ im Jahr 1920 setzte er im Sportjournalismus neue Maßstäbe und verfolgte – für die damalige Zeit eher ungewöhnlich – auch die internationalen Fußballligen. Bensemann lebte für den Fußballsport und sah mit Blick auf die Schrecken des Ersten Weltkriegs im Fußball die Chance zur Völkerverständigung. Nach der Machtübertragung an die Nationalsozialisten floh er aufgrund seines jüdischen Glaubens in die Schweiz, wo er bereits 1934 verstarb. Schweizer Sportfunktionäre und der FIFA-Generalsekretär Dr. Ivo Schricker richteten ihm zu Ehren ein internationales Fußballturnier aus, das 1937 zum ersten und 1991 bis dahin zum letzten Mal stattfand.
Zur Wiederauflage des Turniers im Jahr 2022 treten auf dem Vereinsgelände des 1. FC Nürnberg acht namhafte internationale U17-Nachwuchsteams an:
Neben hochklassigen Fußballspielen wird es als Rahmenprogramm vormittags am 29. und 30. Juli einen sogenannten Bensemann-Campus geben. Die Nachwuchsfußballer haben die Möglichkeit, an zwei der 19 angebotenen Workshops teilzunehmen. Darunter sind Vorträge von Holocaustüberlebenden, Exkursionen und Workshops mit wichtigen gesellschaftsrelevanten Themen. Dabei darf ein Zusammen1-Workshop nicht fehlen: Bildungsreferent*innen Samantha Bornheim und Lasse Müller werden mit den Sportlern einen sogenannten Perspektivwechsel zur Verbesserung der Empathie und des Verständnisses von Minderheiten im Sport durchführen. Am Ende der Übung wird gemeinsam eruiert, ob alle Akteur*innen des Sports die gleichen Chancen besitzen.
Die Koordination dieses hiesigen Workshop-Angebots übernimmt das Zusammen1-Team (Luis Engelhardt, Samantha Bornheim und Kenan Dogan) in Zusammenarbeit mit Volker Schlichting (Adjouri & Stastny – Communication Management).
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