Analog zu anderen Sozialräumen zeigen sich auch im organisierten Sport Kontinuitäten antisemitischer Erscheinungsformen. So gilt insbesondere im Fußball: Jüdische (bzw. jüdisch wahrgenommene) Personen tragen das Risiko, mit subtilen oder offen-aggressiven Vorfällen konfrontiert zu werden. Trotz der unbestrittenen Existenz des Phänomens ist in der deutschen Fußballlandschaft noch immer zu beobachten, dass Antisemitismus entweder als abgeschlossenes Problem aus der Zeit des Nationalsozialismus angesehen oder verkürzt als Teil von Rassismus subsumiert wird. Dies speist sich unter anderem daraus, dass offizielle Verbandsstatistiken kein realistisches Bild zeichnen und in der sozialwissenschaftlichen Forschung noch immer zahlreiche Leerstellen bestehen. Antisemitismus im Fußball findet also statt, bleibt aber oft unsichtbar. Im Rahmen der Fachtagung wird dieses Ungleichgewicht zum Status Quo aus Betroffenen- und Organisationsperspektive beleuchtet. In verschiedenen Formaten wird das Terrain einer bloßen Bestandsaufnahme verlassen, um diskursiv praxisnahe Handlungsstrategien zu erarbeiten. Die Fachtagung findet in Kooperation mit „Zusammen1 – Für das, was uns verbindet, ein Projekt von MAKKABI Deutschland e.V.“ statt. Sie richtet sich an haupt- und ehrenamtlich Engagierte aus dem organisierten Fußball sowie Akteurinnen und Akteure aus dem Bereich der antisemitismuskritischen Bildungsarbeit, die ihre Kompetenzen in diesem spezifischen Handlungsfeld erweitern möchten.